Jean-Hugues Busslinger

Ein PPP garantiert die Wahrnehmung der öffentlichen Interessen und führt zu einer Win-Win-Situation für Staat und Wirtschaft.

Medienmitteilungen

PPP-Innovationen auf allen Ebenen sichtbar

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Zürich, 02.12.2009  Die Zahl konkreter Umsetzungen von PPP-Projekten in der Schweiz ist noch kaum gestiegen. An der heutigen Generalversammlung des Vereins PPP Schweiz in Bern wurde aber klar, dass der PPP-Gedanke immer greifbarer wird. So zeigt eine neue Publikation in der Schriftenreihe des Vereins auf, dass die Finanzierungsfunktion bei PPP-Projekten nicht in jedem Fall auf einen privaten Partner übertragen werden muss. Es sind auch gemischte oder rein öffentliche Finanzierungslösungen denkbar.

An der heutigen GV des Vereins PPP Schweiz in Bern wurde klar: Auch wenn es noch an konkreten Umsetzungsprojekten fehlt, es geht vorwärts mit PPP. Ein bedeutendes, grosses Projekt bringt der Kanton Bern mit dem Verwaltungszentrum Burgdorf zustande; darüber wurde an der GV aktuell orientiert. Dass die Bestrebungen auf allen Ebenen zu greifen beginnen, zeigen auch die diversen PPP-Innovationen, welche in Bern präsentiert wurden. Es ist zentral, dass nun auch Privatunternehmen in die Offensive gehen und Bund, Kantonen und Gemeinden PPP-Ansätze vorschlagen.

Finanzierung von PPP-Projekten im Infrastrukturbereich

Um einen praktisch fundierten Beitrag zur Lösung der noch offenen Finanzierungsfragen zu leisten und die Prozessabläufe für PPP-Vorhaben zu vereinfachen, erarbeitete die Fachgruppe Finanzen des Vereins PPP Schweiz eine Publikation mit dem Titel „Möglichkeiten zur Finanzierung von PPP-Infrastrukturprojekten in der Schweiz“. Unter der Leitung von Peter Reimann, Finanzverwalter des Kantons Aargau, kommen die Autoren dabei zum Schluss, dass das Risiko-Zinskosten-Verhältnis bei der Bestimmung der Finanzierungsform eines PPP-Projekts eine wichtige Rolle spielt. Eine private (Mit-)Finanzierung von PPP-Projekten aus Sicht der öffentlichen Hand ist zudem grundsätzlich sinnvoll – nämlich dann, wenn höhere Finanzierungskosten im Gegenzug mit einer gleich- oder höherwertigen Risikoübertragung auf den privaten Partner verbunden sind. Die Finanzierungsfunktion muss also bei PPP-Projekten nicht in jedem Fall auf einen privaten Partner übertragen werden, es sind auch gemischte oder rein öffentliche Finanzierungslösungen denkbar. Die damit einhergehende Risikoverteilung ist eine wichtige, aber nicht alleinige Ursache für Effizienzvorteile von PPP-Lösungen.

Risikoverminderung dank frühzeitig integriertem Facility Management

Facility Management Spezialisten werden üblicherweise erst in der Nutzungsphase eines Bauprojektes beigezogen. Rico Domenic, Country Executive Switzerland & Account Director bei Johnson Controls GWS, forderte heute in Bern dazu auf, den Betrieb schon in der Anfangsphase eines PPP-Projektes einzukalkulieren: „Zwischen 50 und 80% der Lebenszykluskosten entfallen durchschnittlich auf die Betriebskosten. Nur über die frühzeitige Beteiligung eines professionellen Facility Management Providers in der Phase der Vorstudie können Fehler vermieden und Kosten eingespart werden“, ist Domenig überzeugt. Daraus liessen sich bei den Betriebskosten Einsparungen bis zu 20% und mehr erreichen, indem die Nutzungsdauer von Bauteilen angepasst und die Unterhaltsfreundlichkeit von Immobilien mitberücksichtigt würden.

Initiative der Privatwirtschaft gefordert

Die demografische Entwicklung und die damit einhergehende Nachfragesteigerung nach stationärer Pflege im Alter werden zu durch die Sozialwerke nicht mehr tragbaren Kosten führen. Parallel dazu führen die gesellschaftlichen Veränderungen zu einer verstärkten Nachfrage nach Individualität auch im Alter. Der Ansatz "Independent Living" verbindet beide Trends in tragfähigen Geschäftsmodellen für die betroffenen Branchen und Organisationen, wie Dr. Peter Rohner, Managing Director bei BEG & Partners AG, und Ivo Bracher, Präsident des Verwaltungsrats und Vorsitzender der Geschäftsleitung bei Bracher und Partner AG, ausführten. Eine der wesentlichen Hürden bestehe allerdings noch darin, dass es an Plattformen fehle, welche Nachfrager und Anbieter zusammenbrächten. PPP bietet sich hier als Organisationsform an. Eine Arbeitsgruppe innerhalb der Fachgruppe Gesundheitswesen des Vereins PPP Schweiz wird sich damit befassen. Das Kompetenzzentrum CC IL an der Universität St. Gallen arbeitet zudem an Modellen und Konzepten, um interessante Geschäftsfelder für Anbieter und Nachfrager zu erschliessen.

Mit einer zusätzlichen Überquerung der Rhone im Genfer Seebecken soll die prekäre Strassenverkehrslage in Genf verbessert werden. Philippe Joye, ehemaliger Genfer Regierungsrat und Baudirektor, präsentierte das PPP-Modell und verspricht sich davon eine positive Wirkung auf die rund 1'200 km2 grosse Region Franco-Valdo-Genevoise und eine französische Beteiligung am Vorhaben.

Die Realisierung der Vision Swiss CargoTube soll dereinst das bestehende Gütertransportsystem auf Strasse und Schiene ergänzen und entlasten. Die CargoTube GmbH hat dabei die Initiative für die Konzipierung und den Machbarkeitsnachweis ergriffen. André Graber, Partner CargoTube GmbH, referierte heute über das neuartige, in unterirdischen Röhren verlaufende, vollautomatische Gütertransportsystem.

Wissenslücken schliessen

Auf allen Ebenen müssen Wissenslücken geschlossen und praktikable Instrumente geschaffen werden, um PPP politisch und wirtschaftlich interessant zu machen, lautete das Fazit des Vereins anlässlich der heutigen GV. „Die Idee der Qualitätssteigerung ist in den Vordergrund zu stellen“, hält Thomas Pfisterer, Präsident des Vereins PPP, fest. Es gelte aufzuzeigen, dass der politische Einfluss bei PPP-Projekten gewahrt bleibe und die öffentliche Hand von der Privatwirtschaft nur profitieren könne.

Befriedigende Entwicklung des Vereins PPP Schweiz

Thomas Pfisterer zeigte sich zufrieden mit der Entwicklung des 2006 geschaffenen Vereins. Er verzeichnet eine kontinuierlich steigende Mitgliederzahl und durfte heute den Beitritt zweier weiterer prominenter Mitglieder vermelden: Per 2010 stossen unter anderem die Stadt Aarau und die SBB zum Verein PPP Schweiz.

 

Weitere Informationen:

Dr. Thomas Pfisterer, Präsident Verein PPP Schweiz:Tel. 078  647 34 14
Heinz Gut, Geschäftsführer Verein PPP Schweiz: Tel. 079  400 57 09

    

Die Publikation "Möglichkeiten zur Finanzierung von PPP-Infrastrukturprojekten in der Schweiz" wird vor Weihnachten im Schulthess Verlag erscheinen und im regulären Buchhandel für CHF 38.00 erhältlich sein.

(ISBN 9783-7255-5972-5).

 

Downloads

Medienmitteilung (deutsch / französisch)

Referat von Peter Reimann (PDF, nur deutsch)

Referat von Rico Domenig (PDF, nur deutsch)

Referat von Ivo Bracher (PDF, nur deutsch)

Referat von Hubert Österle (PDF, nur deutsch)

Referat von Philippe Joye (PDF, nur französisch)

Referat von André Graber (PDF, nur deutsch)

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