Jakob Baumann

PPP-Projekte rufen nach abteilungsübergreifenden Lösungen mit dem privaten Partner und sind damit Motoren für Kulturwandel.

Medienmitteilungen

Privatkliniken suchen Kooperationen mit öffentlichem Gesundheitswesen

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Seit bald zwei Jahren ist eine neue Spitalfinanzierung in der Schweiz Tatsache. Durch sie haben sich die Kantonsgrenzen geöffnet, der Wettbewerb unter den Leistungserbringern wurde gestärkt, die Wirtschaftlichkeit der Leistungserbringung hat an Bedeutung gewonnen. Die Rollen von öffentlichen Spitälern und privaten Listenspitälern gleichen sich immer mehr an. Ermöglichen diese Veränderungen neue Wege der Zusammenarbeit zwischen Privatkliniken und öffentlichen Spitälern oder ändert die neue Abgeltung nichts an der heutigen Rollenverteilung? Eröffnen knappe Mittel in den Kantonshaushalten neue Wege der Zusammenarbeit zwischen Privatkliniken und öffentlichen Spitälern? Diese Fragen erörterten die Mitglieder des Verbandes der Privatkliniken Schweiz anlässlich ihrer heutigen Herbsttagung in Zürich.

Medienmitteilung der Privatkliniken Schweiz und des Vereins PPP Schweiz vom 22.11.2013
anlässlich der Herbsttagung: Public Private Partnership im Gesundheitswesen

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Lorenz Bösch, Präsident des Vereins PPP Schweiz, stellte eingangs fest, dass öffentlich-private Partnerschaften die Ziele der neuen Spitalfinanzierung unterstützen und mithelfen würden, eine Optimierung der Kosten- und Leistungseffizienz sowie eine bessere Risikoverteilung in öffentlichen Spitälern zu erreichen. Derartige Partnerschaften sind im europäischen Gesundheitswesen noch relativ neu, würden aber insbesondere dann Sinn machen, wenn alle beteiligten Partner daraus Nutzen ziehen könnten. Bösch stellte fest, dass sachliche Bedürfnisorientierungen sowie marktorientierte Positionierungen im öffentlichen Gesundheitswesen der Schweiz erst in Ansätzen zu erkennen wären. Partnerschaftliche Lösungen seien selten und wenn, dann für Teilleistungen üblich. Er motivierte die Privatkliniken, mit konkreten Angeboten und Konzepten auf öffentlichen Partner zuzugehen, das Bewusstsein für Kooperationen zu Gunsten eines kosteneffizienteren, guten Spitalwesens zu schaffen und strategische Partnerschaften zu entwickeln.

Für die öffentlichen Haushalte liegt der mögliche Nutzen solcher Partnerschaften gemäss Peter Rohner, Leiter der Fachgruppe Gesundheitswesen des Vereins PPP Schweiz, in der Kosteneffizienz, aber auch im baulichen und betrieblichen Wissen privater Anbieter und in ihrer Risikobereitschaft. Die privaten Partner ihrerseits könnten sich über diese Partnerschaf-ten den Zugang zum Markt und seinen Entscheidungsträgern sichern. Nach der Überzeugung Rohners müssten sich sowohl die öffentlichen Spitäler als auch die Privatkliniken gemeinsam in Stellung bringen, um die bevorstehenden Herausforderungen zu meistern.

Peter Pommerenke, Generalbevollmächtigter Mergers & Acquisitions der Sana Kliniken AG, als Tochtergesellschaft von 31 privaten Krankenversicherungen eine der führenden privaten Klinikgruppen in Deutschland, stellte fest, dass im Jahr 2012 insgesamt 51 Prozent der deutschen Kliniken Verluste ausgewiesen hätten, 60 Prozent verzeichneten gar ein rückläufiges Ergebnis. Fehlende Finanzierungsmittel für anstehende Investitionen und ein begrenzter Zugang zum Kapitalmarkt aber zwingen viele Krankenhäuser, ihre Trägerstrukturen zu überdenken und nach neuen Finanzierungsmöglichkeiten Ausschau zu halten. Dabei würden die Privatisierung oder öffentlich-private Partnerschaften nach dem PPP-Modell eine zunehmend wichtige Rolle spielen, stellte Pommerenke fest.

Wie Thomas Bublitz, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Deutscher Privatkliniken ausführte, werden die deutschen Bundesländer ihrer Verantwortung im Bereich der Spitalinvestitionskosten seit Jahren nicht gerecht, worunter die Versorgungsqualität leide. Wirtschaftlicher Erfolg und Qualität der Patientenversorgung aber hängen zusammen, was öffentliche Spitäler zusätzlich unter Druck setze. Private Träger übernehmen mehr und mehr Verantwortung dort, wo andere Träger ihren Versorgungsauftrag nicht mehr wahrnehmen können. Kooperationen auch nach dem PPP-Modell werden nach seiner Einschätzung in der Bundesrepublik Deutschland deshalb weiter an Bedeutung gewinnen.

Neue Wege in der Zusammenarbeit zwischen Privatkliniken und öffentlichen Spitälern zu suchen war das Ziel der Herbsttagung von Privatkliniken Schweiz. Dass Veränderungen in dieser Richtung im Interesse der Gesellschaft möglich sind, zeigt die Zusammenarbeit, die am Vortag überraschend bekannt wurde: Das Berner Inselspital, das Universitätsspital Bern und die Hirslanden Klinik Aarau gaben bekannt, dass sie in der Herzchirurgie eine Kooperation eingehen würden. Der Klinikleiter am Inselspital, Prof. Thierry Carrel, und sein Leitender Arzt PD Lars Englberger werden ab Mai 2014 an der Hirslanden Klinik Aarau die Herzchirurgie betreuen. Zwischen Baden, Olten und Sursee wächst damit in Aarau ein Zentrum, das die Vorteile von öffentlichen und privaten Trägern unter einem Dach vereint.

Weitere Informationen:

Adrian DennlerPräsident Privatkliniken SchweizTel. 079 687 79 97
Lorenz BöschPräsident Verein PPP SchweizTel. 079 426 54 19


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