Jakob Baumann

PPP-Projekte rufen nach abteilungsübergreifenden Lösungen mit dem privaten Partner und sind damit Motoren für Kulturwandel.

Veranstaltungen des Vereins

Informationsanlass: "Die Genfer Seequerung"

13.05.2016 (14:00 - 16:00)
Centre Patronal, Paudex

Paudex/Zürich, 13.5.2016  Nachdem die Machbarkeit bestätigt ist, stimmt der Kanton Genf am 5. Juni 2016 über den Bau einer Seeüberquerung und die Option einer öffentlich-privaten Partnerschaft (PPP) ab. Diese „grande Traversée du Lac“ würde zur Auflösung der Staus beitragen, den Verkehr flüssiger werden lassen und zu einer besseren Erreichbarkeit der ganzen Region führen. Die Nutzer würden Zeit, Komfort, Sicherheit und Zuverlässigkeit gewinnen. Öffentlichen Auftraggebern wie privaten Anbietern erleichtert der aktualisierte und ergänzte Praxisleitfaden des Vereins PPP Schweiz die Vorbereitung und Durchführung von PPP-Projekten.

An einer Informationsveranstaltung des Vereins PPP Schweiz hat Mathieu Baradel, Projektleiter der Seequerung im Verkehrsdepartement des Kantons Genf, zusammen mit Professor Bellanger von der Fakultät für öffentliches Recht der Universität Genf und dem Verkehrsökonomen Ansgar Kauf das allenfalls als PPP-Modell realisierbare Projekt „grande Traversée du Lac“ präsentiert.

Die Region „Grand Genève“ ist mit rund 900‘000 Einwohnern und 440‘000 Arbeitsplätzen eines der grossen Ballungszentren der Schweiz mit täglich 3,8 Mio. Fahrten, über 80% davon im motorisierten Individualverkehr. Das untere Genferseebecken gehört zu den besonders staugeplagten Regionen der Schweiz. Bis 2030 wird die Region zusätzliche 200'000 Einwohner und 100'000 Arbeitsplätze umfassen.

Daher plant der Kanton Genf im Rahmen einer multimodalen und koordinierten Entwicklung der Verkehrsinfrastrukturen den Bau einer Seeüberquerung bis 2030, welche am 5. Juni 2016 zur Abstimmung gelangt wird. Das Vorhaben soll nach dem Willen der Genfer Regierung im Rahmen einer öffentlich-privaten Partnerschaft (PPP) realisiert werden.

PPP-Machbarkeit bestätigt

Eine im September 2013 veröffentlichte Studie von economiesuisse bestätigt die Machbarkeit der Genfer Seequerung im Rahmen eines PPP-Modells. Wie die Mitverfasser Serge Y. Bodart, Mitglied des Expertennetzwerks des Verein PPP Schweiz, und Verkehrsökonom Stephan Kritzinger von der Basler Prognos AG aufzeigten, könnte die Seequerung zur Auflösung der Staus beitragen. Sie würde zu einem zügigeren Verkehrsfluss sowie zu einer besseren Erreichbarkeit der ganzen Region und insbesondere des linken Seeufers führen. Vor allem die Autobahn A1, aber auch die Hauptdurchgangsstrassen in der Stadt Genf würden wesentlich entlastet. Daraus würden sich für die Nutzer beachtliche Zeitgewinne sowie mehr Komfort, Sicherheit und Zuverlässigkeit ergeben.

Die neue Seequerung erfüllt die Voraussetzungen für eine Realisierung als PPP nach internationalen Massstäben und die Eignungskriterien der Bundesverwaltung. Die Ingenieure bestätigen die technische Machbarkeit der neuen Seequerung. Die bestehenden Verkehrsprognosen rechtfertigen den Bau dieses Vorhabens. Das Projekt könnte gänzlich vom privaten Sektor ohne Kredite der öffentlichen Hand finanziert werden. Die Benutzer hätten eine Benutzungsgebühr zu entrichten.

Aktualisierter Praxisleitfaden PPP Hochbau

Der Verein PPP Schweiz hat den PPP-Praxisleitfaden aus dem Jahr 2011 auf der Basis der Erfahrungen aus den ersten drei Betriebsjahren des Verwaltungskomplexes „Neumatt“ in Burgdorf aktualisiert und ergänzt. Neu steht die Fachschrift Interessierten im Internet kostenlos zur Verfügung.

Das Werk zeigt konkret auf, wie ein PPP-Projekt in der Schweiz zu konzipieren und abzuwickeln ist, hilft Aufstartkosten zu minimieren, Risiken richtig einzuschätzen und dient Entscheidungsträgern wie Verwaltungen und Planern als Einstiegshilfe ins PPP-Verfahren sowie als konkrete Handlungsempfehlung. Der Praxisleitfaden erleichtert öffentlichen Auftraggebern wie privaten Anbietern die Vorbereitung und Durchführung von PPP-Projekten. Er hilft, die Realisierbarkeit potenzieller PPP-Projekte zu klären und Antworten auf sich stellende Fragen zu finden.

Weitere Informationen:

Lorenz Bösch, Präsident Verein PPP SchweizTel. 079 426 54 19
Heinz Gut, Geschäftsführer Verein PPP SchweizTel. 079 400 57 09

Dokumente & Links:

Medienmitteilung (deutsch / français)

Informationsnotiz Kanton Genf (deutsch / französisch)

Studie economiesuisse (deutsch / französisch)

Studie Kanton Genf: Inhaltsübersicht (französisch), Schlussbericht (französisch)

Referat Baradel/Bellanger/Kauf: "Lückenschluss Autobahnring 'Grand Genève'" (deutsch / französisch)

Referat Kritzinger/Bodart: "Neue Seequerung Genf" (deutsch / französisch)

Referat Kauf: "Praxisleitfaden PPP Hochbau 2016" (deutsch / französisch)

Link zum PPP-Praxisleitfaden Hochbau - Überarbeitung 2016 (deutsch / französisch)

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